lassen sich nicht nach einem einfachen Schema diagnostizieren – zu groß sind individuelle Einflüsse und Umstände.
Wir sehen unsere Aufgabe darin, über die unterschiedlichen Einflüsse zu informieren und aufzuklären.
Unter Sucht versteht man ein bestimmtes Verhaltensmuster, das mit einem unwiderstehlichen, wachsenden Verlangen nach einem bestimmten Gefühls- und Erlebniszustand beschrieben wird.
Grundsätzlich kann jeder Mensch süchtig werden. Da Sucht nicht auf den Umgang mit bestimmten Stoffen beschränkt ist, kann jede Form menschlichen Verhaltens zur Sucht werden (z. B. Arbeitssucht, Spielsucht, Esssucht, Verlangen nach sexueller Befriedigung).
Jede Sucht entsteht über den Prozess: Erfahrung – Wiederholung – Gewöhnung – Missbrauch.
Da der Begriff Sucht sehr unspezifisch ist, wurde er in Bezug auf stoffgebundene Süchte (Sucht nach Nikotin, Tabletten, Drogen, Alkohol …) durch den Begriff Abhängigkeit ersetzt.
Die Definition der Abhängigkeit durch die Weltgesundheitsorganisation ist in Fachkreisen zum Standard geworden und wird daher aus gutem Grund von den Krankenkassen benutzt.
Abhängigkeit wird dabei allgemein definiert, eine genauere Festlegung erfolgt durch die Angabe, von welcher Substanz eine Abhängigkeit besteht.
Für die Abhängigkeit werden sieben Kriterien angegeben, von denen mindestens drei erfüllt sein müssen, um eine Diagnose stellen zu können:
Bemerkenswert an dieser Definition ist die Tatsache, dass nicht alle Kriterien erfüllt sein müssen, um abhängig zu sein. Es werden auch keine Trinkmengen angegeben und der Substanzkonsum muss nicht zwingend täglich erfolgen.
Im Zentrum der Definition steht die Frage, welchen Stellenwert und welche Bedeutung das Suchtmittel im Leben des Betroffenen, in seinem Denken, Fühlen und Handeln einnimmt.
Nur durch eine ehrliche und selbstkritische Beantwortung dieser Frage kann der Betroffene für sich klären, ob er abhängig ist oder nicht. Laborwerte oder medizinisch-psychologische Befunde geben hierüber keine sichere Auskunft.
Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS), Statistisches Bundesamt